Sehr geehrter Herr Landrat,
die WG Landkreis – Fraktion beantragt, folgenden Antrag auf die nächste
erreichbare Tagesordnung zu setzen:
Die Kreisverwaltung wird beauftragt,
ein Konzept zur Nachnutzung der Kaserneninfrastruktur der Kaserne „Bergen-Hohne“ zu einem internationalen Berufsausbildungsstandort mit deutscher Sprachausbildung zu entwickeln. Die vorhandene Kasernenínfrastruktur erlaubt vielfältige Angebote im dualen Ausbildungsbereich. Aktuell besteht bundesweit akuter Bedarf für ein derartiges Angebot.
Begründung:
Der bis zum Jahr 2015 geplante Abzug der britischen Streitkräfte im Landkreis Celle verlangt neue Nachnutzungs- und Entwicklungskonzepte für die vorhandene und frei werdende Infrastruktur. Im Bereich der Kaserne Bergen-Hohne sind in den letzten Jahren durch enorme finanzielle Aufwendungen gute und moderne Strukturen entstanden, die eine Nachnutzung neben der bestehenden aber stark eingeschränkten militärischen Nutzung geradezu verlangen.
Da sich bisher kein Nachnutzungskonzept erkennen lässt, sollten umgehend Anstrengungen von der Landkreisverwaltung und der Stadt Bergen ergriffen werden, die eine geeignete Nachnutzung erlauben, bevor die britische Armee die moderne Infrastruktur innerhalb der Kaserne zurück baut. Das Ziel sollte dabei die Schaffung von hochwertigen und innovativen Arbeitsplätzen sein.
Vor diesem Hintergrund können die freien Kapazitäten nur von einer starken und kompetenten Organisation oder Einrichtung entsprechend nachgenutzt werden.
Bei unseren Überlegungen sehen wir als mögliche und potentielle Ebene das Bundesministerium für Bildung Forschung und Beruf, die entsprechenden Bildungsorgane der EU, die Arbeitgeberverbände, die Gewerkschaften, die Kultusministerien der Länder und die interessierten Botschaften der EU-Partnerländer.
Seit 2011 ist der Abzug der britischen Streitkräfte öffentlich bekannt – und nichts ist geschehen. Der Abzug der britischen Streitkräfte muss endlich als Chance angenommen werden. Die Kaserne „Hohne“ in Belsen ist eine hochmoderne und neu renovierte Stadt für etwa 3000 Soldaten mit Hörsälen, Schwimmbädern, Schulen, Sportplätzen, Tennisplätzen, Einkaufsladen, Mensen, Kirche, modernen Einzelapartments, eigener moderner Infrastruktur (Wasserversorgung, Abwasseraufbereitung, Zentralheizung) etc. Eine geeignete Nachnutzung großer Teile dieser Kasernenanlage, etwa als „Berufsausbildungszentrum für die europäische Jugend“ ist sofort ohne große Aufwendungen möglich. Die vorhandenen Strukturen in der Kaserne erlauben ohne großen finanziellen Aufwand eine Nutzung für die europäische Jugend (z. B. aus Spanien, Griechenland, Irland etc.) als Ausbildungsstandort für die deutsche Sprachausbildung sowie für das bewährte deutsche „duale Berufsausbildungssystem“. Die Umsetzung dieser Möglichkeit erlaubt hunderte hochwertiger Arbeitsplätze in unserer Region und sie verbessert die Lebensbedingungen und die Perspektiven besonders in unseren Gemeinden Bergen und Winsen und somit für den Landkreis Celle ohne dabei die Verteidigungsinteressen der Nato am Standort zu gefährden. Dies ist möglich, indem das vorhandene Areal für Verteidigungszwecke und Bildungszwecke räumlich geteilt wird.
Nach Überzeugung der WG-Landkreis handelt es sich bei der großen Kaserne „Hohne“ um ein milliardenschweres Volksvermögen, das aus Sicht der Steuerzahler eine angemessene Nachnutzung erfahren muss. Dies ist nach unserer Überzeugung sofort möglich, ohne dabei die Verteidigungsinteressen der Nato zu verletzen.
Die WG-Landkreis Fraktion sieht diesen vorgestellten Ansatz als Diskussionsgrundlage und wir bitten um zügige Behandlung in den betreffenden Fachausschüssen des Landkreis Celle.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Torsten Schoeps
Fraktionsgeschäftsführer WG Landkreis
gez. Dr. Albrecht Hoppenstedt
Fraktionsvorsitzender WG Landkreis