Landkreis soll nur im Ausnahmefall selber Rettungswachen bauen

Ausschuss für Brand- und Bevölkerungsschutz tagte bereits am 17.04.2024

Das mit am meisten Spannung erwartete Thema im Ausschuss war die Zukunft der Rettungswachen im Landkreis Celle. Zuvor hatten Landrat und Verwaltung die einzelnen Rettungswachenstandorte bereist und sich ein eigenes Bild, auch über Gespräche mit den Mitarbeiter*innen vor Ort sowie den Beauftragten, verschafft.

Während im Ausschuss noch einmal bestätigt wurde, dass das neue Bedarfsplangutachten an den alten Standorten in Eschede, Hermannsburg, Lachendorf und Südwinsen festhält, hatte die Verwaltung nach ihrer Bereisung Handlungsbedarfe an den einzelnen Rettungswachen festgestellt. Demnach besteht der dringendste Verbesserungsbedarf in Eschede und Hermannsburg, während in Lachendorf so gut wie kein Optimierungsbedarfs bestehe und Südwinsen als „Blaupause“ für die anderen Wachen geeignet sei. Gerade die in Südwinsen verwendete Modulbauweise sei durch geringere Kosten als im Vergleich zur Festbauweise wirtschaftlicher, flexibler und mobil – also bei Bedarf an einem anderen Standort wieder aufbaubar.

Die hatte im Übrigen die Gruppe Wählergemeinschaft/CDW bereits in einem Antrag vom 19.05.2022 (!!!) so festgestellt (Ursprungsantrag hier erneut zum Download). Der nun in der laufenden Sitzung eingereichte, erneute Änderungsantrag fand sogar auch die Stimmen der CDU, ähnelt jedoch erstaunlich dem Ursprungsantrag aus 2022:

„Der Kreistag des Landkreises Celle möge beschließen:

  1. Der Landkreis Celle plant und errichtet in Eschede, Hermannsburg und Lachendorf neue Rettungswachen, normgerecht und in kostensparender duplizierter Modulbauweise, nur dann, sofern sich nicht eine wirtschaftlichere Lösung über Beauftragte oder Dritte oder geeignete Gebäude ergibt. Die Durchführung durch Beauftragte wird priorisiert. Die Durchführung, d.h. Planung und Bau, werden ggf. unter Beteiligung und in Abstimmung mit den Beauftragten, gebündelt zeitnah ausgeschrieben. Bei örtlichen Kooperationslösungen trägt der LK lediglich die Kosten der standardisierten Modulausbauvariante.
  2. In Lachendorf wird das zur Verfügung stehende Grundstück genutzt. In Eschede wird ein geeignetes Grundstück gesucht, ebenso in Hermannsburg, wobei die geänderte Ausstattung Beckedorf berücksichtigt wird.
  3. Die entsprechenden Haushaltsmittel werden nach Prüfung aller Finanzbedarfe, insbesondere der priorisierten Finanzierung des AKH, unter Berücksichtigung der für 2027 anstehenden Neuvergabe des Rettungsdienstes bereitgestellt.“

Berichterstattung:

Schnellere Hilfe: Im Landkreis Celle werden drei neue Rettungswachen gebaut (cz.de)

Veröffentlicht in Aktuelles, Kai Peters, Kreistag, Ulrich Kaiser.