Überraschend hat die Stadt Celle im Ausschuss für Klima, Umwelt, Verkehr und technische
Dienste am vergangenen Donnerstag beantragt, den Tagesordnungspunkt „Verkehrskonzept Katholische Schule 77er Straße“ von der Tagesordnung zu streichen.
„Eine politische Beteiligung sei nicht notwendig, es handele sich um ein „Geschäft der laufenden Verwaltung“, erklärte Stadtbaurätin Elene Kuhls.
Mit einiger Verwunderung haben die Vertreter der Gruppe für Nachhaltigkeit und Vielfalt im Ausschuss für Klima, Umwelt, Verkehr und technische Dienste, Torsten Schoeps (WG) und Johanna Thomsen (Bündnis90/Die Grünen) sowie die Ausschussvorsitzende Juliane
Schrader (ebenfalls Bündnis90/Die Grünen), dies zur Kenntnis genommen.
„Offensichtlich ist die Verwaltung überrascht über die entstandenen Diskussionen zur
geplanten Hol- und Bringzone der katholischen Grundschule. Unabhängig davon, wie man
grundsätzlich zu solchen Zonen steht, halten wir in diesem speziellen Fall vor allem den
Standort für völlig ungeeignet.“, so Ratsherr Torsten Schoeps.
Ähnlich verwundert ist Stephan Ohl, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Celler Stadtrat und stellvertretender Ortsbürgermeister der Blumlage/Altstadt: „Ein Schritt vor, zwei zurück. Wieder einmal versucht die zuständige Dezernentin stur ihre Pläne durchzuziehen. Erst legt sie eine Vorlage zur Abstimmung den Gremien vor und als sich konstruktive Kritik regt und eine Prüfung optionaler Standorte einstimmig beantragt und beschlossen wird, kassiert sie ihre Pläne ein und begründet dies mit der eigenen Zuständigkeit“.
„Die Grundschüler sollen nach wie vor die Ausfahrt der größten Rettungswache im Landkreis Celle mit über 20.000 Einsätzen im Jahr kreuzen. Zusätzlich führt sämtlicher Besucher- und Mitarbeiterverkehr zur Allerland, zum Sozialamt der Stadt Celle, zur dortigen Kita als auch sämtlicher Lieferverkehr ebenfalls dort entlang.“, erklärt Johanna Thomsen von den Grünen und ergänzt: „Weiterhin sind die zusätzlichen Auswirkungen des geplanten EDEKA-Marktes Ecke Burgstrasse im Verkehrskonzept noch gar nicht berücksichtig worden.“
Ohl sieht noch weitere Probleme: „Seit drei Jahren wird geplant und bisher wurde uns noch keine überzeugende Lösung präsentiert. Ich befürchte erhebliche Nachteile für die
Anwohnenden in Host- und Brunkhorststraße, für die reibungslose Nutzung von
Rettungswegen und für die vielen unterschiedlichen Schülerverkehre vor allem morgens im Bereich 77er- und Burgstraße.“
Familienfreundlich und zukunftsfähig sind die vorgelegten Varianten nicht, berücksichtigen
Sie angeblich und lediglich die Bedürfnisse einer kleinen Gruppe von Eltern, die aus
unterschiedlichen Gründen ihre Kinder zur Schule mit dem Auto fahren.
Die Gruppe für Nachhaltigkeit und Vielfalt plädiert daher für eine unvoreingenommene
Neubewertung der Gesamtsituation. Dabei sollten ausdrücklich auch bereits bestehende
Möglichkeiten in die Betrachtung mit einbezogen werden, wie z.B. die Parkplätze am
Rathaus und in der Wehlstrasse Ecke Else-Wex-Strasse, vor der ehemaligen Postfiliale in
der 77er Str. sowie in der Burgstrasse.
„Wir versuchen mit einem Antrag, die Entscheidung über die Notwendigkeit und einer
Variante für eine Hol- und -Bringzone in den Rat zurückzuholen. Das machen wir auch, um
der Fachverwaltung die größtmögliche Rückendeckung und Planungssicherheit zu geben“,
hofft Ohl noch auf eine Kehrtwende und damit einen Schritt wieder nach vorn.
Katholische Grundschule in Celle: Warum die Stadt nicht mehr über die Hol- und Bringzone reden will